Hautkrebs

Mit der Bezeichnung „Hautkrebs“ werden verschiedene bösartige Tumore der Haut zusammengefasst.

Überblick

Mit der Bezeichnung „Hautkrebs“ werden verschiedene bösartige Tumore der Haut zusammengefasst. Am gefährlichsten ist der „Schwarze Hautkrebs“, das Melanom. Weiter wird hier das Basaliom und das Spinaliom vorgestellt. Der wichtigste Risikofaktor ist die UV-Strahlung. Der Körper sollte regelmässig gem. der ABCD-Regel auf Hautveränderungen abgesucht werden.

Symptome

Melanom (Schwarzer Hautkrebs)

  • Auftreten: überwiegend im Erwachsenenalter, jedoch in jedem Alter möglich
  • Lokalisation: überall am Körper – auch an Fingern, Füssen, unter Nägeln, an Schleimhäuten
  • Schmerzen, Jucken, Brennen, „unruhiges“ Gefühl an der betreffenden Hautstelle
  • Bisweilen bluten, nässen oder entzünden sich die Flecken
  • Entstehen auf zuvor unauffälliger Haut, gelegentlich aus zuvor unauffälligen Leberflecken
  • ABCD-Regel: „Daumenregel“ um Veränderungen der Haut wahrzunehmen (v.a. Melanom)
    • A = Asymmetrie: nicht schön rund, sondern unregelmässig
    • B = Begrenzung: unscharf, unruhig, „flackernd“, mit Ausläufern, Fransen und Zungen
    • C = Colorit: Farbe innerhalb des Melanoms wechselnd, helle und dunkle Partien, verschiedene Farbtöne (schwarz, braun, rötlich, grau)
    • D = Dynamik: Die Hautveränderung verändert sich in Grösse, Farbe, Form oder Dicke (Bezug von Wachstum zu Zeit)
  • Folgen: bereits kleine Melanome können frühzeitig Tumorableger in Lymphknoten und inneren Organen streuen, wo Tochtergeschwülste (Metastasen) heranwachsen

Basalzellkarzinom (Basaliom)

  • Auftreten: vornehmlich jenseits des 45. Lebensjahrs
  • Lokalisation: 80% im Gesicht, meist oberhalb der Linie Mundwinkel – Ohrläppchen
    • D.h. an oft besonnten Hautstellen; manchmal am behaarten Kopf
    • selten an Hand, Vorderarm oder Rumpf
  • Gestalt, Farbe:
    • Hautfarbenes, grauweisses, glänzendes oder gerötetes Knötchen
    • Verfärbung zu braun oder gelbbraun ist möglich
    • Teilweise geschwürartig nach aussen aufbrechend, nässend, bisweilen blutend und verkrustend
    • in der Mitte vertieft
  • Durchmesser: 0.5 bis mehrere Zentimeter
  • Folgen: wuchern in die Tiefe und greifen auf Knorpel und Knochen über

Spinalzellkarzinom (Spinaliom)

  • Auftreten: meist jenseits des 55. Lebensjahrs; die Häufigkeit steigt mit dem Alter
  • Lokalisation: hauptsächlich im Gesicht, insbesondere an stark lichtexponierten Stellen („Sonnenterrassen“) wie Stirn, Ohren, Nase, Unterlippe
    • Daneben an Übergangszonen zwischen Haut und Schleimhäuten
    • Besonders aggressives Wachsen an Mundschleimhaut und Zunge (Zigarettenrauchen)
  • Gestalt, Farbe:
    • Ähnelt anfänglich oft einer Verhornung, einer Hautschwiele oder einem schuppenden Ekzem
    • Später entsteht ein warzenartiges Gebilde, das zu einem Geschwür aufbrechen kann
    • Vielfach rötlich gefärbt, wächst mehrheitlich langsam
  • Alarmsignal: nicht heilende Wunden oder Narben
    • Bildung eines Knotens innerhalb der Wunde
    • Alle Wunden oder Knoten, die nicht innerhalb von 4 Wochen ausheilen, sind verdächtig
  • Folgen: aggressives Ausbreiten in die Tiefe und flächig

Ursache und Behandlung

Ursachen

Im Einzelnen unklar, doch gibt es gut belegte Risikofaktoren:

  • Ultraviolette Strahlen (UV-Strahlen; auch im Solarium)
    • Insbesondere wiederholter Sonnenbrand im Kindes- und Jugendalter (Haut „vergisst“ die Sonnenbrände auch nach Jahren nicht)
    • Regelmässiger Besuch eines Solariums erhöht das Risiko, Vorstufen von Hautkrebs zu entwickeln, um das Doppelte. Es wird ausdrücklich von Solarienbesuchen abgeraten
  • Erbliche Disposition: Anhaltspunkte bezüglich Basalzellkarzinom und Melanom
  • Am stärksten gefährdet sind:
    • Hellhäutige Menschen (Hauttyp I und II), deren Haut kaum braun wird
    • Menschen mit vielen Pigmentmalen (Muttermale, Leberflecken)
  • Immunschwäche (Krankheit, gewisse Medikamente) begünstigt das Entstehen von Hautkrebs und anderen bösartigen Tumoren
  • Zunahme von Hautkrebs
    • Folge der höheren Lebenserwartung der Menschen
    • Westlicher Lebensstil mit reger Reisetätigkeit, Bergsport, etc.

Weiterer Verlauf in der Arztpraxis / im Spital

Mögliche Untersuchungen
  • Hautinspektion
  • Hautprobe (Biopsie)
  • Je nach Stadium Ultraschall (Sonographie) und Blutuntersuchung
Mögliche Therapien
  • Lokalen Beseitigung von Hauttumoren durch Ausschneiden mit dem Skalpell (chirurgisch)
  • Basaliome: Kältetherapie (Vereisen), photodynamische Therapie und Bestrahlung
  • Medikamente (Chemotherapie) gegen Fernmetastasen
  • Nachsorge hat einen hohen Stellenwert
    • Rezidive (erneutes Auftreten am selben Ort)
    • Bei einem grossen Teil der Betroffenen kommt es später zu einer weiteren bösartigen Hautveränderung an anderer Stelle

Was kann ich selbst tun?

  • Vermeiden von Sonnenbränden (besonders riskant: Strand und Gebirge)
    • Sonnencreme mit mind. Lichtschutzfaktor 30 sowie UVA- und UVB-Schutz verwenden
    • Schatten aufsuchen (speziell in der Mittagszeit zwischen 11 und 15 Uhr)
    • Bedeckende Kleidung und ein Hut mit breitem Rand
    • Dicht gewobene Kleidung mit dunklen oder kräftigen Farben sowie Kunstfasern schützen am besten
  • Sonnenbrille mit 100% UV-Schutz
  • Es wird ausdrücklich von Solarienbesuchen abgeraten
  • Regelmässige Selbstuntersuchung und -beobachtung auf Hautveränderungen
    • Füsse, Rücken und Kopfhaut nicht vergessen (Hilfe von anderer Person)
    • Anwenden der ABCD-Regel
  • Kinder brauchen besonderen Schutz:
    • Kleinkinder bis 1 Jahr nie der direkten Sonne aussetzen
    • Bis zum 2. Lebensjahr Sonnencreme mit hohem Anteil an Mikropigmenten benutzen, welche das Sonnenlicht reflektieren.
    • Keine Produkte mit allergieauslösenden Inhaltsstoffen, z.B. Parfüms, verwenden
    • Spezielle UV-Schutz-Kleidung
  • Hinweise zur Verwendung von Sonnencreme:
    • Mindestens 0.5 h vor dem Sonnenbad auftragen (sonst nicht rechtzeitig optimale Wirkung)
    • Grosszügig auftragen
    • Nach 2-3 Stunden erneut grosszügig auftragen (auch wasserresistente Produkte erneut auftragen)
    • Das Sonnenschutzmittel darf nicht dazu verleiten, sich umso länger der UV-Strahlung auszusetzen

Wann zum Arzt?

  • Bei sich verändernden Hautstellen, plötzlich juckenden, nässenden oder anderweitig den Aspekt wechselnden Flecken
  • Bei schlecht heilenden Wunden
  • Generell gilt:
    • Jeder Knoten und jede Wunde, die nicht innerhalb von 4 Wochen ausheilt, sollte abgeklärt werden
    • Früherkennung und Frühbehandlung sind entscheidend für Verlauf und Prognose

Weitere Informationen

Schweizerische Krebsliga
www.krebsliga.ch

Selbsthilfe Schweiz
www.selbsthifeschweiz.ch

Synonyme

Hautkrebs, Basaliom, Spinalzellkarzinom, Basalzellkarzinom, Melanom, Spinaliom, Malignes Melanom, Schwarzer Hautkrebs, Heller Hautkrebs

Haftungsausschluss

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