Welche Arten von Kopf­schmerzen gibt es?

Kopfschmerzen Arten: Spannungskopfschmerz oder Clusterkopfschmerz?

Kopfschmerzen kommen in zahlrei­chen Ausprägungen vor. Und sie sind weit verbreitet. In Europa leiden mehr als vier Fünftel der Menschen punktuell oder regel­mässig an span­nungsbedingten Kopf­schmerzen.

Ein weitverbreitetes Phänomen

Die meisten Menschen sind irgendwann einmal von Kopfschmerzen betroffen. Das erstaunt insofern nicht, als die internationale Kopfschmerzgesellschaft (International Headache Society, IHS) weit über 200 verschiedene Kopfschmerzarten unterscheidet. Diese sind in 3 Kategorien unterteilt:

  1. in primäre Kopfschmerzen (unter anderem Migräne, Spannungskopfschmerzen oder Cluster-Kopfschmerzen),
  2. sekundäre Kopfschmerzen (zum Beispiel aufgrund von Verletzungen oder Krankheiten)
  3. sowie Nervenkrankheiten und Gesichtsschmerzen.

Arten von primären Kopfschmerzen

Primäre Kopfschmerzen kommen mit Abstand am häufigsten vor und unterscheiden sich vor allem im Auftreten und der Art des Schmerzes.

Kopfschmerz-Arten Spannung Migräne Cluster

Spannungs-Kopfschmerzen

Spannungskopfschmerzen sind die häufigste Kopfwehart und treten normalerweise nur gelegentlich auf. Sie können bloss einige Stunden aber auch Tage andauern. Meist sind die als beengend und drückend (nicht aber stechend) empfundenen Schmerzen beidseitig vor allem im Bereich der Schläfen – eine Art «Schraubstockgefühl». Die Schmerzen unterscheiden sich somit deutlich von denjenigen bei Migräne oder Cluster-Kopfschmerzen, auch weil sie selten sehr extrem sind. Spannungskopfschmerzen können in sehr seltenen Fällen auch chronisch (180 Tage im Jahr) werden.

Die Auslöser sind äusserst vielfältig
  • Schwangerschaft: Nicht selten leiden Schwangere in den ersten Schwangerschaftsmonaten unter gelegentlichen Kopfschmerzen. Auslöser ist oft die Hormon- und Kreislaufumstellung.
  • Menstruation: Hormonschwankungen (Östrogen) während der Menstruation können Kopfschmerzen, Migräne oder andere Menstruations-Beschwerden auslösen.
  • Eisenmangel: Bei der Blutbildung und Sauerstoffspeicherung spielt Eisen eine zentrale Rolle. Ein Eisenmangel kann nicht bloss zu chronischer Müdigkeit sondern auch zu Kopfschmerzen führen.
  • Verspannungen und Stress: Verspannungen in Nacken- und Schulterbereich sowie Druck-, Stress- oder Angstsituationen im Alltag sind häufige Auslöser für Verspannungskopfschmerzen.
  • Wetter: Etwa die Hälfte der Bevölkerung gibt an, wetterfühlig zu sein. Zu den Symptomen können auch Kopfschmerzen zählen.
  • Husten: Der Kopfschmerz entsteht wenige Augenblicke nach dem Husten. Der Kopfschmerz erreicht fast sofort seinen Höhepunkt und legt sich rasch wieder.
  • Kälte: Dieser Kopfschmerz wird zum Beispiel durch einen Kältereiz auf der Kopfoberfläche aber auch durch die orale Aufnahme kalter Speisen oder Getränke ausgelöst. Er legt sich rasch nach der Beseitigung des Kältereizes.
  • Druck- oder Zug: Druck etwa durch ein enges Stirnband, einen eng sitzenden Hut oder Helm oder Zug – zum Beispiel durch einen straff gebundenen Pferdeschwanz – können Kopfschmerzen auslösen.

Migräne

Bei ungefähr 10% der Bevölkerung entsprechen die Kopfschmerzen den diagnostischen Kriterien einer Migräne. Gemäss der Schweizerischen Kopfwehgesellschaft sind dies – vereinfacht ausgedrückt: halbseitige, pulsierende, heftige Kopfschmerzen, oft verbunden mit Übelkeit oder Erbrechen, Licht- und Lärmüberempfindlichkeit und eingeschränkter Leistungsfähigkeit. Migräne ist die zweithäufigste Kopfschmerzform und kann den Alltag – bezogen auf die intellektuelle, emotionale und soziale Belastbarkeit – von Betroffenen stark einschränken.

Die Dauer einer Migräneattacke ist unterschiedlich und variiert zwischen wenigen Stunden und mehreren Tagen. Die Hälfte aller Migränepatienten klagt über eine Attacke pro Monat, jeder Zehnte leidet gar unter vier und mehr Anfällen.

Vorzeichen einer Attacke sind oft
  • Niedergeschlagenheit,
  • Hyperaktivität
  • oder auch Heisshunger auf spezielle Nahrungsmittel.

Cluster-Kopfschmerzen

Die immer einseitig auftretenden Cluster-Kopfschmerzen sind im Vergleich zu den beiden andern primären Kopfweharten relativ selten, für die Betroffenen jedoch sehr belastend und meist extrem schmerzhaft. Sie beginnen meistens im Alter von 20 bis 40 Jahren und betroffen sind vor allem Männer.

Die Attacken mit stechendem oder bohrendem Schmerz im Bereich der Augenhöhle (oft mit gerötetem und tränendem Auge) oder Schläfe treten üblicherweise in Serien auf – bis zu achtmal täglich zwischen 15 und 180 Minuten. Diese Serien können über die Wochen oder Monate hinweg andauern (sogenannte Clusterepisoden). Dazwischen liegen schmerzfreie Zeiten, die meist Monate oder gar Jahre anhalten. Die Ursachen von Cluster-Kopfschmerzen sind nicht genau geklärt, hingegen wird in Fachkreisen eine Vererbbarkeit angenommen.

Auslöser einer Attacke können unter anderem
  • der Genuss von Alkohol,
  • Nikotin
  • sowie gewisser Nahrungsmittel wie zum Beispiel Nüsse sein.

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